Klassische psychiatrische Störungs- und Krankheitsbilder

verstehen wir als ein dynamisches Geschehen unserer Bewältigungsstrategien in der Auseinandersetzung mit unserer sozialen Umwelt.

 

Struktur

Wir werden als Menschen mit gemeinsamen Anlagen (Struktur) aber unterschiedlichen Ausprägungen geboren. Länge, Kraft, Intelligenz, Konzentration, soziale Fähigkeiten u.v.m sind zwar individuell vorgeprägt, entwickeln sich durch die Umstände unseres Lebens (Familie, sozialer Status, Bildung und Umgebung, Kultur) harmonisch oder werden  gehemmt.
Daraus können sich in der Auseinandersetzung mit der Umwelt „Konfliktdiagnosen“ entwickeln oder sich als Vereinseitigungen unseres Seelenlebens, wie Intelligenzminderungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Autismus, Bindungs- und Persönlichkeitsstörungen verfestigen, als sogenannte „Strukturdiagnosen“.

Konflikt

Mit unserer Struktur müssen wir uns mit den täglichen Umständen (schulische Leistung, Freundschaft, Partnerschaft, Berufsausbildung und -leben), „Versuchungen“ von Genuß- und Rauschmitteln, materiellen Gütern und neuerdings Medien, Konflikten mit Eltern oder Gleichaltrigen auseinandersetzen.
So entstehen „Konfliktdiagnosen“ wie: Störung der schulischen Fertigkeiten (Lese -Rechtschreibschwäche, Rechenstörung), des Sozialverhaltens, der Impulskontrolle, der sexuellen Identität, Missbrauch und Abhängigkeit von Substanzen oder digitalen Welten und Kommunikation. Es droht eine Verhärtung und Rigidität unserer Verhaltensmuster, die zum Zustand werden.

Zustand

Wir versuchen die Herausforderungen unseres Lebensalltags zu meistern, indem wir uns verschiedene Bewältigungsstrategien aneignen. Meistens helfen diese, das Neue und Unbekannte in unserem Leben zu integrieren und dadurch eine neue Fähigkeit zu erlernen. Manchmal jedoch überwältigt uns die Situation und unsere bis jetzt gelernten Strategien versagen. Dysfunktionale Muster werden zur Gewohnheit. (siehe „Konfliktdiagnosen„)
Zum Beispiel: Vermeidung mindert kurzzeitig die Angst, die aufkommt, wenn uns Neues begegnet, doch wird sie zur „Hauptstrategie“, hemmt sie unsere  Entwicklung. Es kann weiter sein, dass wiederum eine „neue Lösung“ gefunden wird, wobei durch Ordnung, Kontrolle oder „Rituale“ Angst gebannt und gebunden wird. Es entstehen Zwänge.
Oder es wächst uns alles über den Kopf und als eine mögliche Lösung drosseln wir unsere Lebensenergie bis zur Leere und Lähmung, Depression entsteht.
Eine andere dysfunktionale Lösungsmöglichkeit könnte das Durchbrechen aller Bindungen und bisherigen Verpflichtungen sein. Das Gefühl der so erlebten „unbegrenzten Freiheit“ sprengt unseren Lebensrahmen und steigert sich zur Manie.
Psychose, Persönlichkeitsstörungen, Süchte u. Ä. sind weitere misslungene Versuche, mit zu groß gewordenen Schwierigkeiten des Lebens fertig zu werden.

Die Therapie

Es gibt mehrere Formen der Therapie: mit Schwerpunkt auf verbale Interventionen oder Änderung der Gewohnheiten, Erüben von Achtsamkeit und Akzeptanz, Entwicklung von neuen Fertigkeiten, durch Bewegung (Heileurythmie, Tanz) oder künstlerisches Schaffen (Malen, Plastizieren) Ausdruck von Bedürfnissen ermöglichen und so neue, angemessene Bewältigungsstrategien entwickeln.

 

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